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Schwerpunkte :


1. Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen
                            

2. Paartherapie  (integrative Psychodrama-Paar-Therapie)


3. Traumatherapie (auch bei Extrem - Traumatisierungen, z.B. durch Folter)
 
      
6. Organisationsberatung
 
1.  Psychotherapie mit Kindern   

        und Jugendlichen [nach oben]


Ich arbeite mit allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von den jeweiligen schon festgestellten Störungsbildern bzw. Diagnosen. Ich bin davon überzeugt, dass Diagnosen besonders bei Kindern und Jugendlichen immer "vorläufig"und letztlich Annahmen (Hypothesen) sind.

Mein humanistisches Therapie-Angebot integriert sowohl verhaltenstherapeutische als auch tiefenpsychologische Aspekte. Dem sogenannten spontanen Symbolspiel, das sich durch "Als - Ob - Handlungen" oft mit Übergangsobjekten, z.B. Kuscheltieren oder Holzfiguren auszeichnet, kommt in der Psychodrama- Kindertherapie ein großes Gewicht zu.

Erste Eindrücke vom Ablauf einer Psychodrama - Psychotherapie mit Kindern:

Am Anfang der Stunde wählen die Kinder das Kuscheltier oder die Holzfigur, von dem bzw. der sie sich im Moment am stärksten angezogen fühlen. An dem einen Tag ist es der ("Angst"-) Hase, an einem anderen Tag der ("mutige") Tiger, dem die Kinder ihre Stimme geben und den sie in die Hand nehmen und dann so tun, als ob er lebendig wäre und mit anderen kommunizieren oder in Aktion treten könnte.

Auch der Psychodramatherapeut nimmt direkt an dem Symbolspiel teil, indem er entweder selbst ein Tier wohlüberlegt auswählt, z. B. einen Elefanten oder eine Maus, oder vom Kind gebeten wird, ein bestimmtes Kuscheltier oder eine Holzfigur in die Hand zu nehmen und auf diese Weise mitzuspielen. Nun spiele ich sowohl spontan in einer improvisierten Weise mit, als auch  mit wohlüberlegter therapeutischer Intention mit dem  Kind  bzw. den von ihm gewählten  Kuscheltieren oder Holzfiguren. 

So entwickelt sich aus dem Stegreif ein Zusammenspiel, das die momentane Gefühlslage und Befindlichkeit des Kindes sichtbar macht. Seine Ängste, Belastungen, Konflikte, Wünsche oder Träume werden offenbar: All das, was das Kind, im Zusammenhang seiner für ihn wichtigen Beziehungen, innerlich bewegt. Gleichzeitig werden dem Kind auf diese Weise auch neue heilsame Erfahrungen ermöglicht. Traumatisierte Kinder können sich z.B. durch ein achtsam geleitetes Symbol-Spiel allmählich von dem zwanghaften "Traumatischen Spiel", in dem Kinder immer wieder Wesensinhalte der traumatischen Situation in unterschiedlichen Variationen  durchspielen, befreien. Durch das Einbeziehen von Phantasie-Rollen, z.B. einer "Guten Fee", eines "Engels" oder eines "Helfenden Tieres" in diesem therapeutischen Spiel, gelingt es oft,  "Innere Helfer" zu entwickeln, die der Ich-Stabilisierung und Traumabewältigung dienen.

Kinder und Jugendliche, die zu mir Kommen, haben häufig schon folgende  Diagnosen erhalten, die ich als vorläufig betrachte:

- Ängste, wie z.B. Trennungsangst   (vgl. F 93, ICD-10 Klassifikation)

- depressive Störungen (vgl. F 32, ICD-10)

- Selbstwertstörungen, die oft mit sogenannten Persönlichkeits-  
   störungen verknüpft sind (vgl. F 60, ICD-10)

- Entwicklungsstörungen, auch bei tiefgreifenden wie  
  autistischen Störungen (vgl. F 84, ICD-10)

- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (F43, ICD-10)

  Akute Belastungsreaktion F 43.0 und Posttraumatische Belastungsstörung F 43.1

  Anpassungsstörungen F 43.2 bzw. F 43.20, F 43.21, F 43.22, F 43.23, F 43.24 oder F 43.25

 - Störungen des Sozialverhaltens und Störungen mit 
  oppositionellem Trotzverhalten

  ( in der ICD-10 Klassifikation unter F 91 und F 92 zusammengestellt)

Hintergründe zur Anwendung des Psychodramas  in der Psychotherapie mit Kindern :
Ich orientiere mich dabei vor allem an der Grundlegung des Kinderpsychodramas durch Alfons Aichinger und Walter Holl, vgl. Alfons Aichinger, Einzel- und Familientherapie mit Kindern: Kinderpsychodrama. Band 3, VS Verlag für Sozialwissenschaften. 2012. Alfons Aichinger und Walter Holl, Gruppentherapie mit Kindern: Kinderpsychodrama. Band 1,  VS Verlag für Sozialwissenschaften. 2010. siehe auch :  www.psychodrama-kinder.de

Das Spiel von Kindern ist der Ursprung des Psychodramas (zur Entstehungsgeschichte des Psychodramas):
Die beeindruckende Kreativität von Kindern, belastende und leidvolle Situationen lustvoll auszuspielen und sich als aktiv gestaltendes Wesen zu erleben, faszinierte Jakob Levy Moreno, als er vor dem ersten Weltkrieg in den öffentlichen Gärten Wiens mit Kindern spielte. Er beobachtete dabei, wie sie im Spiel Ängste ablegten, neue Verhaltensweisen zeigten und die durch frühere Konfliktlösungen und Angstabwehr bzw. "Überlebensstrategien" gebundene und blockierte Kreativität in freie Kreativität umwandelten. Moreno entwickelte später aufgrund dieser Beobachtungen in den 1920 -iger Jahren eine spezifische Form des Stegreiftheaters -  bzw. des Spontaneitäts-Theaters, aber nun für Erwachsene. Die von Moreno geleitete Stegreifbühne  in der Wiener Maysedergasse war einige Jahre Ort spontanen Spiels für Erwachsene. Ein Ort, wo alle Anwesenden Mitspielende von Inszenierungen von Alltagsereignissen, Lebensträumen oder auch sozialer Themen werden konnten. Die Trennung von Schauspielern auf der einen Seite und Zuschauern auf der anderen Seite war aufgehoben. Moreno fiel zunehmend Phänomene einer Katharsis ("Reinigung der Seele") bei vielen Mitspielenden auf: In der persönlichen Lebenswelt nicht ausgelebte Rollen und die damit verbundenen Affekte konnten auf der Stegreifbühne kathartisch "ausagiert" werden und regten damit Neugestaltungen des eigenen Lebens an. Einige Jahre später entwickelte er dann auf Grundlage dieser Erfahrungen  ein eigenständiges Psychotherapie-Verfahren: Psychodrama.

"Szenisches Spiel", Rollen-Spiele, Schauspiel-Elemente,  integriert in den therapeutischen Kontext, wurden zum "Herz" des Psychodramas. Moreno selbst schuf dieses zweitälteste Psychotherapie-Verfahren ( nach der Psychoanalyse ) nur für Erwachsene. Mit einer Selbstverständlichkeit wurde, wie auch in den meisten klassischen therapeutischen Schulen über einen langen Zeitraum das grundlegende Konzept und die Methoden der Erwachsenentherapie in den ganz anderen Tätigkeitsbereich der Kinderbehandlung übertragen.
Eine angemessene Kindertherapie unterscheidet sich jedoch grundlegend von der Erwachsenentherapie, sowohl von der Methode, als auch von den Anforderungen an den Kindertherapeuten her. So verwenden Kinder andere Kommunikationsformen als Erwachsene. Das  Symbol - Spiel  ist das  Medium der Kinder, in dem sie sich vorwiegend ausdrücken und ihre innere Wirklichkeit inszenieren. Und in diesem kindlichen Spiel, dem “ Königsweg“ der Kinder , geschieht auch Aneignung und Gestaltung der Wirklichkeit auf eine Weise, die Kindern Freude bereitet. Durch die freie Gestaltung der Erfahrungen im Spiel gewinnt das Kind wieder mehr Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit in Bezug auf die Geschehnisse seines Lebens. So haben Alfons Aichinger und Walter Holl ein spezifisches Psychodramatherapie-Konzept für Kinder entwickelt. 
Dem sogenannten spontanen Symbolspiel, das sich durch "Als - Ob - Handlungen" oft mit Übergangsobjekten, z.B. Kuscheltieren oder Holzfiguren auszeichnet, kommt in diesem Kindertherapie-Ansatz ein großes Gewicht zu.
Wenn in der Spieltherapie mit Kindern ca. 93 % der Zeit gespielt wird, so eine Untersuchung, wird der große Unterschied der Kindertherapie zur Erwachsenentherapie deutlich.
Zur Psychodramatherapie mit Jugendlichen :
Viele Jugendliche zeigen häufig zunächst  keine grosse spontane Spielbereitschaft : "Spielen ist was für Kinder".
Besonders in der Einzeltherapie wird am Anfang viel gesprochen und die verbale Ebene nur in Ansätzen
überschritten. In der Gruppe gibt es meistens Jugendliche mit einer gewissen Freude am Theaterspielen, die dann die anderen mitziehen, wenn es darum geht, eigene Lebenssituationen in Szene zu setzen.
In der Psychodrama-Therapie gibt es darüberhinaus auch viele sogenannte "Erwärmungs-Techniken", deren 
Anwendung sehr oft motivierend wirkt. Mit Jugendlichen verlängern sich dann die Reflexions- und Integrationsphasen in der Psychodramatherapie deutlich, ebenfalls nehmen Symbolspielphasen ab und Rollenspielphasen, wie in der Psychodramatherapie mit Erwachsenen, zu. 

Analog zu dem existenziellen Erleben der Jugendlichen - "Nicht mehr Kind, noch nicht Erwachsener" - nimmt die Gestaltung der Psychodrama-Psychotherapie mit Jugendlichen eine Zwischenstellung ein, sie enthält sowohl Elemente der spezifischen Therapie mit Kindern als auch der mit Erwachsenen. Als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut ist es grundsätzlich notwendig, mit Kommunikationsformen, Spielkulturen und Peergroup-Subkulturen sowohl von Kindern und als auch von Jugendlichen vertraut zu sein.
Ebenso wichtig ist es, mit Kindern und Jugendlichen auf verschiedenen Altersniveaus mit dem je spezifischen kognitiven, emotionalen und sozial-interaktiven Entwicklungsstand umgehen zu können. Die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie, der neueren Säuglings- und Bindungsforschung und der Sozialisationsforschung sind dabei hilfreich.(vgl. Martin Dornes, Der kompetente Säugling. und Michael Schacht, Spontaneität und Begegnung: Zur Persönlichkeitsentwicklung aus der Sicht des  Psychodramas)
Des Weiteren zeichnet sich die Therapie mit Kindern und Jugendlichen dadurch aus, dass die Behandlung von Kindern nur unter Einbeziehung ihrer Familie, ihrer Eltern bzw. Bezugspersonen und unter Einbeziehung ihrer Lebenswelten wie Kindergarten, Schule oder Lehrstelle gelingen kann.
Die Einzeltherapie eignet sich zur Behandlung von Kindern im Alter von 2 – 12 Jahren, von Jugendlichen im Alter von 13 - 21 Jahren;
die Gruppentherapie eignet sich für Kinder von 4 –12 Jahren bzw. bis zur Pubertät, die Gruppentherapie für Jugendliche in zwei Altersgruppen: a) ca. 13 - 16 Jahre und  b) ca. 17 - 21 Jahre.
Zur Psychodrama-Gruppentherapie mit Kindern und Jugendlichen :
Die Lebensweltähnlichkeit, die zwischen der Lebenssituation der Kinder bzw. Jugendlichen und der
Gruppensituation besteht, macht die Gruppe zu einem wichtigen Erfahrungsfeld.
Denn im Unterschied zur Einzeltherapie zeigen Kinder und Jugendliche ihre problematischen Verhaltensweisen, vor allem ihre sozialen Auffälligkeiten, in der Gruppe von der ersten Stunde an. Auch spielen sie ihre Konflikte und Probleme meist schneller, direkter und facettenreicher als in der Einzeltherapie.
Für Kinder besteht ja eine zentrale Entwicklungsaufgabe darin, sich kompetent am Sozialleben ihrer
Gleichaltrigengruppe beteiligen zu können. Sie müssen lernen, Freunde zu gewinnen, einen Platz in der Gruppe zu behaupten, zusammen zu spielen, zu konkurrieren und zusammenhalten und Regeln, unterschiedliche Interessen und Ansichten auszuhandeln.
Für Jugendliche kommt die altersspezifische Aufgabe hinzu, sich "einen Platz in dieser Welt bzw. in der jeweiligen Gesellschaft zu suchen" bzw. Stellung zu beziehen und eigene Wertorientierungen zu entwickeln.
Der Gruppentherapie kommt daher die bedeutsame Aufgabe zu, Kindern  und Jugendlichen bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben zu helfen und sie dabei in ihrer Beziehungs und Konfliktfähigkeit zu fördern.
Der Therapie - Raum :
Viele Stühle, Polster, Kissen, verschiedenfarbige große und kleine Tücher zum Einrichten von Landschaften und zum Verkleiden, dann sind Hüte, weiche Seile, Bälle usw.  ebenso vorhanden, wie Kuscheltiere und Holzfiguren.
Für Jugendliche gibt es ( "zur Erwärmung" ) verschiedene Karten mit jugendspezifischen Bildern, Darstellungen und Situationsbeschreibungen. Größe und Zusammensetzung der Gruppe :
Bis zu sechs Kinder, bei Vorschulkindern sogar nur vier Kinder. Bei Jugendlichen bis zu acht Personen.
Bei der Zusammenstellung werden Kinder und Jugendliche mit gleichem Entwicklungsstand ausgewählt, damit es um die Bewältigung gleicher Entwicklungs-aufgaben geht und die gespielten Themen für alle Gruppenteilnehmer eine ähnliche Bedeutung haben. Damit die Kinder und Jugendlichen voneinander lernen können, also Modelllernen ermöglicht wird, sollte die Stärke des einen die Schwäche des anderen sein. 
Kinder mit unterschiedlicher Symptomatik werden zu einer Gruppe zusammengefasst und es wird z.B. auf eine möglichst ausgewogene Zusammenstellung von gehemmten und aggressiven Kindern und, wenn es geht, auch auf eine ausgeglichene Mischung beider Geschlechter, geachtet. Mit Jugendlichen wird ähnlich vorgegangen.

Vorbereitung: Bevor ein Kind oder Jugendlicher in die Gruppe aufgenommen wird, bespreche ich mit ihr / ihm den Sinn und das Ziel der Gruppentherapie und erklären ihr / ihm, wie eine Sitzung abläuft.
Fünf Probestunden werden zunächst vereinbart, um die Kinder und Jugendlichen, die meist nicht für die Therapie motiviert sind, zur Zusammenarbeit zu gewinnen.
Erst nach diesen Stunden wird ein Therapiekontrakt mit dem Kind oder dem Jugendlichen und Eltern geschlossen.


2. Paartherapie (hier ausführlicher)  [nach oben]

Folgende Fragen stellen sich viele Menschen, sowohl heterosexuell als auch homosexuell orientiert:

"Warum scheitere ich immer wieder in der Liebe?"

"Was hält eine Beziehung zusammen?" "Kann ich überhaupt meine Partnerschaft - "da geht es doch in erster Linie um Gefühle" - bewusster gestalten? Einen Wunsch teilen viele Menschen: "Verbunden Sein und Dennoch Frei." Im Beziehungsalltag ist es oft sehr schwer diesen Wunsch zu leben.

"Einsam-Sein in der Paar-Beziehung", "Nebeneinander-lebend", "Umklammert", "Eingeengt", "Zu abhängig", mit diesen Worten wird oft die Unzufriedenheit mit der Partnerschaft umschrieben.

Eine Paartherapie kann oft hilfreich sein, um neue Wege der Beziehungsgestaltung zu erproben.
Wie sieht nun mein Therapie-Ansatz aus?

INTEGRATIVE PSYCHODRAMA - PAARTHERAPIE ist geprägt durch ein integratives Vorgehen sowohl bei der vorläufigen DIAGNOSE als auch bei der Entwickung der PAAR-THERAPIE:

Konkret versuche ich zunächst eine "ZUSAMMENSCHAU" verschiedener diagnostischer ZUGÄNGE:

1. Wie ist das Zusammenspiel der verschiedenen LIEBES-FORMEN EROS - AGAPE - PHILIA,

    also wie stark ist die Beziehung des Paares von

    - der erotisch / sexuellen Ebene (EROS)

    im Verhältnis zu der Ebene der

    - allgemeinen wohlwollenden Liebe (zu allen Menschen) und grundsätzlichen Wertschätzung 

      (AGAPE)

    ebenso im Verhältnis zu

    -  der Ebene der Geschwisterlichen Liebe der gegenseitigen Unterstützung (PHILIA)

    bestimmt?

 2.Welche Faktoren waren wirksam bei der PARTNERWAHL ?

    Hier ist der Ansatz von Jürg Willi sehr hilfreich - Welche "KOLLUSIONEN" -

    also welche unbewussten gemeinsamen / komplementären Vorgänge,

    zwischen den jeweiligen Persönlichkeits-Anteilen oder den Rollen in der Paar-Beziehung, 

    waren schon von Anfang an in der Beziehung wirksam?

    z.B. zwischen einer STAR-Rolle und der FAN-Rolle (idealtypisch eine narzisstische Kollusion)    

    z.B. zwischen einer ELTERN-Rolle und der KIND-Rolle (orale Kollusion)

    z.B. zwischen einer DOMINANZ-Rolle unter der Rolle der UNTERORDNUNG oder

          Unterwerfung (sadistisch-masochistische Kollusion)

 3. Gibt es eher eine CO-EVOLUTION oder eine Auseinander-Entwicklung?

     Auch eher eine bewusste und achtsame "Beziehungs-Pflege" oder Unachtsamkeit?

 4. Welche externen Ereignisse ( z.B. Katastrophen, Krieg, Unfälle usw. ) haben das Zusammen-Leben      des Paares beeinflusst?

 5. Welche WERTE teilen die beiden Partner(innen) oder trennen sie?

 6. Wie sind die sogenannten TELE-Vorgänge in der Beziehung des Paares,

     also wie groß ist die gegenseitigen Einfühlung?

 7. Wie wirken sich  "GENERATIONS-übergreifende Prozesse" der jeweiligen FAMILIENGESCHICHTEN

     des Paares aus?

     Das jeweilige GENOGRAMM des Paares ist oft sehr aufschlussreich.

 8. Auch der Ansatz C.G. JUNGS, das Modell der ANIMA und des ANIMUS, im Unbewussten sowohl in

     jeder Frau als auch in jedem Mann angenommen, kann hilfreich sein, um die Probleme des Paares,  

     besser zu verstehen.

Wie läuft eine PSYCHODRAMA-PAAR-THERAPIE ab:

 Zunächst einer Gesprächstherapie ähnlich, teilt das Paar nacheinander mit, welche jeweiligen Erwartungen bzw. Hoffnungen mit einer Paartherapie verknüpft sind.  Dies findet in dem sogenannten Begegnungs - Raum (-teil) statt. Ein psychodramatischer Praxis-Raum teilt sich idealerweise in ein Begegnungs - Raum und einen Bühnen - Raum.In dem Bühnenteil befinden sich auch allerlei nützliche Gegenstände: Tücher, Hüte, Steine, Muscheln, Kuscheltiere , die als "intermediäre Objekte bzw. Übergangs-Objekte" in das Psychodrama-Geschehen einbezogen werden können. Oft ausgehend von SZENEN des Alltags, dann das persönliche Erleben von EROS, AGAPE und PHILIAmit dem Partner oder der Partnerin inszenierend, manchmal zurückgehend zu dem Moment der ersten Begegnung,findet dann oft ein sogenanntes "GENO-DRAMA" statt: Die Rollen von Vorfahren, Groß-Elten, Eltern, Tanten usw. werden auf der "Bühne" des Praxis-Raumes von dem Paar mit Hilfe und unter der Regie des Paar-Therapeuten bzw. des TherapeutInnen-Paares gespielt und psychodramatisch durchgearbeitet.

Meistens gelingt auch ein direkter ROLLENTAUSCH zwischen dem Paar. Ein sich Hineinversetzen in den Partner, konkret damit beginnend sich in der Art und Weise zu setzen, wie der Partner es tut, die Stimmlage kopierend, einen für den Partner typischen Satz sprechend, eröffnet die Chance, für das Paar bedeutsame Szenen des Alltags ihrer Beziehung im Hier und Jetzt eines spontanen Rollenspiels -  in einer "erweiterten Form" - wiederzuerleben und anders bzw. neu zugestalten. "Erinnern, Wiederholen und Neu-Gestaltung" in einer sogenannten SEMI-REALITÄT und SURPLUS-REALITY des Psychodramas findet statt. WUNSCH- oder FANTASIE- SZENEN, so wie die Beziehung gewünscht wird oder hätte sein können, werden oft gespielt. Oft findet auch eine sogenannte "AXIODRAMATISCHE" Erkundung gemeinsamer oder unterschiedlicher Wertorientierungendes Paares statt. Ebenfalls kann neues Verhalten zwischen den Beiden auf der - imaginären - Bühne (der Praxis)  ausprobiert werden. Am Ende jeder Therapie-Stunde kehrt das Paar wieder in den Begegnungs - Raum zurück und reflektiert mit mir gemeinsam das Erlebte. Auch ein sogenanntes "Rollen-Feedback" findet statt - "wie habe ich mich in der jeweiligen Rolle gefühlt bzw. erlebt". Auf Wunsch werde ich dann auch  das Geschehen bzw. die nun deutlich gewordenen - bisher oft unbewussten - Konflikte des Paares interpretieren und analysieren. Oft reicht aber auch die sogenannte "Action-Insight bzw. Handlungs-Einsicht", die im Verlaufe des Erlebens im Psychodrama auftritt und ein wichtiges therapeutisches Element neben den emotionalen Neu-Erfahrungen darstellt.

 

3. Traumatherapie auch bei Extrem-Traumatisierungen (Krieg / Folter ...) 

[nach oben]

Menschen, die ein Trauma erlitten haben, berichten immer wieder von folgenden Posttraumatischen Stress-Symptomen:

-  von sich aufdrängenden Bildern, Gedanken, Gefühlen, Alpträumen, Gerüchen etc., die mit der

   traumatischen Erfahrung verbunden sind, von sogenannten Intrusionen

-  von Schreckhaftigkeit, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, ständiger Alarmbereitschaft etc.,

   von physiologischer Übererregung  ( Hyperarousal )  

-  von Vermeidungs-Handlungen bezogen auf Orte, Gedanken, Personen, Informationen, die an das

   Trauma erinnern könnten, bis hin zu einer Gefühlsvermeidung

 

Ein PSYCHOTRAUMA ist ein Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung des Selbst- und Weltbildes bewirkt. (F 43.1, ICD-10)

(vgl. Fischer und Riedesser, Lehrbuch der Psychotraumatologie, München)

 

EXTREM - TRAUMATISIERUNGEN z.B. durch Krieg oder Folter  können auch extreme Gefühle der Hilflosigkeit und extreme Ausprägungen  einer sogenannten "Posttraumatischen Belastungsstörung" zur Folge haben, die zu andauernden Persönlichkeitsänderungen führen können  (  F 62.0 , ICD-10 ) .

 
Das  interpersonale, ko-kreative und handlungsorientierte Therapiekonzept des Psychodramas hilft traumatisierten PatientInnen 

- Sicherheit und Vertrauen (wieder-) zu finden 

   "einen sicheren Ort", zunächst im therapeutischen Setting zu finden, dann

   "einen inneren sicheren Ort", wie z.B. das Bild eines "schützenden Baumes", zu entwickeln

 

-  weitere wohltuende "innere Bilder" zu entwickeln. Alle Menschen besitzen die Fähigkeit der

   Imagination.

   Die Inszenierung wohltuender Bilder verstärkt die Verinnerlichung dieser. Somit kann der von

   Traumatisierung betroffene Mensch den Bildern des Schreckens diese wohltuenden Bilder

   entgegensetzen.


- Selbst-Sicherheit wiederzuentdecken / zu entwickeln

- Selbst-Wirksamkeit zu erfahren und zu verinnerlichen

- Vertrauen in die eigene Person und in Andere wiederzuentwickeln
                         
- sich längerfristig dann auch allmählich von den sich immer wieder

  aufdrängenden belastenden inneren Bildern zu lösen

Psychodrama hilft traumatisierten Kindern,

- sich von dem zwanghaften "Traumatischen Spiel", in dem Kinder immer wieder

  Wesensinhalte der traumatischen Situation in unterschiedlichen Variationen  durchspielen,

  zu befreien

- durch das Einbeziehen von Phantasie-Rollen, z.B. einer "Guten Fee", eines "Engels",

  eines "Helfenden Tieres" im therapeutischen Spiel, "Innere Helfer" zu entwickeln, die der Ich-

  Stabilisierung und Traumabewältigung dienen.

Kontinuierliche "gute und sichere" Beziehungs-Erfahrungen in der therapeutischen Beziehung sind die

Grundlage einer erfolgreichen Traumatherapie.

siehe auch:

Ottomeyer, Klaus (2004): Psychodrama und Trauma. In: Fürst, Jutta / Ottomeyer, Klaus /

Pruckner, Hildegard (Hg.): Psychodrama-Therapie. Ein Handbuch. Facultas-Verlag, Wien

und Pruckner, Hildegard (2002): "Du sollst nicht fragen, das Kind will nicht reden". Psychodrama-Therapie mit mit traumatisierten Kindern. In: Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie, Heft 2 / Dez. 2002, S. 147-176.

 


4. Suchtkrankentherapie / Sozialtherapie [nach oben]

Seit 1985 arbeite ich mit suchtkranken bzw. suchtgefährdeten Menschen.

Abhängigkeit und Sucht haben sich zu einem Kernproblem unserer Gesellschaft entwickelt. Einerseits haben die "klassischen Süchte" (Substanzabhängigkeiten) wie Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit rapide zugenommen, andererseits ist die Bandbreite der Süchte schnell expandiert:

Ess- und Magersucht  u.a.  Anorexie, Bulimie, Arbeitssucht (Workaholic), Spielsucht (pathologisches Glücksspiel), Kauf-, Sex-, Internet-Sucht, kaum ein Lebensbereich ist mehr vorhanden, der nicht von Suchtmerkmalen bestimmt werden kann. (vgl. Jörg Fengler, Süchtige und Tüchtige, Begegnung und Arbeit mit Abhängigen. München.)

Psychodramatische Ansätze haben sich in der Suchtkranken-Therapie sehr bewährt. In fast allen deutschen Suchtkliniken,Therapeutischen Gemeinschaften und ambulanten Einrichtungen ist Psychodrama-Therapie eine tragende Säule der Therapie-Konzepte und -Programme.


Der Zusammenhang von Traumatisierung und Sucht-Entstehung wird in der letzten Zeit immer deutlicher. Die Lebensgeschichten von PatientInnen mit Abhängigkeitserkrankungen sind häufig geprägt von physischen und psychischen Misshandlungen, von emotionaler Verelendung oder von sexualisierter Gewalt.

In der Einzeltherapie übernimmt die/der Suchtkranken-Therapeut(in) vorübergehend Teilbereiche von Ich-Funktionen für die PatientInnen, gemeint sind die Fähigkeiten zur 

-  Impulskontrolle (angesichts des Kontrollverlustes des   
   Substanzgebrauchs)
-  Affekt-Klärung (welcher Affekt überwiegt im Moment, 
   z.B. Wut oder Angst)
-  Antizipation  (zukünftige Ereignisse gedanklich 
   vorwegnehmen)

Diese und andere Ich-Funktionen entwickeln die PatientInnen dann im weiteren Verlauf der Therapie zunehmend in einer sogenannten  "Nachholenden Sozialisation" selbst (wieder).
Neue Fähigkeiten der Kommunikation und Begegnung, der gegenseitigen Empathie, auch der Spontaneität und Kreativität, also einer sinnvollen und kreativen Lebensgestaltung, werden durch die szenische Gestaltung des therapeutischen Geschehens mit Hilfe des Mediums des "Stegreif-Theaterspielens" gefördert. Die Stegreif-Inszenierung "Gut drauf sein ohne Drogen" hat schon oft für die Betroffenen selbst überraschende Erfahrungen vermittelt. Der psychodramatische Rollentausch mit dem Suchtmittel und die sich dann ergebende Kommunikation mit der Droge, z.B. der Flasche Alkohol, hat ebenfalls häufig dazu beigetragen, sich von der Abhängigkeit allmählich zu lösen.

Hilfreich in der Gruppentherapie sind dabei auch die Erfahrungen des "Doppelns", des "Spiegelns" und auch der sogenannten "Zukunftprojektion". "Axiodramatische Erfahrungen", die psychodramatische Erkundung  eigener Werte bzw. Sinnorientierungen, sind gerade für Suchtkranke heilsam.

 

5. Krisenintervention bei  Arbeitnehmern [nach oben]  

 

Eine Krisenintervention, Konfliktberatung und psychologische Begleitung , um der psychischen Belastung durch Mobbing und Bossing standzuhalten und das Selbstwerterleben trotzdem einigermassen stabil zu halten, hat sich in vielen Fällen als sehr hilfreich erwiesen.

Mein Angebot einer Krisen - Intervention zeichnet sich durch folgende Einschätzungen und Vorgehensweisen aus: Auf dem Hintergrund  der Veränderungen in der Arbeitswelt, wie etwa zunehmende Fremdbestimmung, dramatischer Abbau der Regelarbeitsverhältnisse, Zunahme von befristeter, unsicherer bzw. prekärer Beschäftigung , werden seelisch-körperliche Belastungen immer häufiger. Konfliktsituationen am Arbeitsplatz in Fällen von Mobbing und vergleichbaren Übergriffen und Störungen in der Zusammenarbeit lösen oft Angstzustände, depressives Erleben und überschiessende Aggressionen aus. In den meisten Fällen ist es notwendig aus einem gewissen Abstand heraus den Konflikt und die damit in ursächlichen Zusammenhang stehenden Leiden zu beleuchten. Wichtig ist auch die Unterstützung und Begleitung bei der Entscheidungsfindung in der Frage, ob der Arbeitsplatz erhalten oder aufgegeben werden soll. Das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten und Handlungsalternativen wird ebenfalls als unterstützend erlebt.

Zu einzelnen Interventionen: Die Grundlage bilden aktionssoziometrische Explorationen, wie die Anwendung des "Sozialen Atoms" bzw. der "Sozialen-Netzwerk-Analyse". Oft wird dann auch eine sogenannte  "Zukunftsprojektion"   angeregt: Die / der Betroffene tut so, als ob jetzt ein zukünftiger Zeitpunkt schon wäre und setzt ihre / seine diesbezüglichen Vorstellungen, Befürchtungen und Wünsche in Szene. 

Beispiele: "Das passiert, das ist der schlechteste Fall"; "das kann ich dann dennoch tun"; "auf diese Weise kann ich mich zur Wehr setzen"; "da finde ich Unterstützung"; "das sind meine Stärken / Ressourcen, die ich auf diese Weise pflege und mir erhalte"; "so kann ich mit meiner Angst umgehen bzw. diese abbauen"; "so sorge ich auch in diesem Stress gut für mich selbst".

Zur Aktualität von Mobbing und Bossing :

vgl. www.work-watch.de

Mob­bing — das ist nach land­läu­fi­ger Ansicht dann der Fall, wenn sich meh­rere Men­schen gegen einen ein­zi­gen ver­schwö­ren, um ihn fer­tig zu machen. Wenn sich also sozu­sa­gen die Meute auf ihr Opfer stürzt und es mit allen Mit­teln der Aus­gren­zung psy­chisch zur Stre­cke brin­gen will. Sol­che Demü­ti­gun­gen und Bedro­hun­gen fin­den übli­cher­weise über einen län­ge­ren Zeit­raum statt. Sonst ist es nur ein böser Streit, der vor­über geht. Das bedeu­tet: in einem Unter­neh­men sind fast immer auch Vor­ge­setzte in Mob­bing­ak­ti­vi­tä­ten invol­viert. Denn ohne ihr Wis­sen, ihre Dul­dung oder sogar ihr Zutun ist Mob­bing im Betrieb kaum mög­lich.

Das bestä­tigt auch eine Unter­su­chung über 10 Jahre prak­ti­sche

Erfah­run­gen der Mob­bing­Line NRW.

Danach sind in 80 Pro­zent der Mob­bing­ak­ti­vi­tä­ten am Arbeits­platz Vor­ge­setzte invol­viert

(„Werk­buch Mob­bing“, S. 33).

Beim Bos­sing geht es aller­dings um mehr. Es ist nicht nur das Mob­bing im Kol­le­gen­kreis mit Bil­li­gung (oder Dul­dung) der Vor­ge­setz­ten gemeint. Bos­sing ist das ziel­be­wusste Ein­set­zen von Mob­bing­me­tho­den durch die Per­so­nal­lei­tung.

Das Ziel ist defi­niert und wird stra­te­gisch ver­folgt: die soziale Iso­lie­rung, die psy­chi­sche Erschöp­fung und Erschüt­te­rung und schließ­lich die Ent­fer­nung des unlieb­sa­men Mit­ar­bei­ters oder der Mit­ar­bei­te­rin, häu­fig auch des akti­ven Gewerk­schafts– oder Betriebs­rats­mit­glieds aus dem Unter­neh­men, den man durch eine schlichte Kün­di­gung nicht los wird.

Die Stutt­gar­ter Sekre­tä­rin der Gewerk­schaft Verdi, Chris­tina Frank, hat seit lan­gem mit Betrof­fe­nen zu tun, die ziel­be­wusst und stra­te­gisch ange­grif­fen wer­den und betreut sie gewerkschaftlich.

„Diese ganze Methode zielt dar­auf, das Selbst­wert­ge­fühl die­ser Men­schen kaputt zu machen. Da wird an allen Enden gear­bei­tet, die den Men­schen zer­mür­ben kön­nen. Das fängt damit an, dass eine Reihe von Abmah­nun­gen oder arbeits­recht­li­chen Überg­rif­fen statt­fin­det, dass Abmah­nun­gen am bes­ten nach Hause zuge­stellt wer­den, so dass auch die Fami­lie nicht zur Ruhe kommt. All diese Mit­tel sol­len dazu füh­ren, dass irgend­wann die ganze Fami­lie sagt: hör doch auf! Schmeiß das hin. Lass uns wie­der in Frie­den kommen!”

Das Dreh­buch

Das Dreh­buch ist immer ähnlich: Zu Beginn des Kon­flikts wird der „Feind” der Geschäfts­füh­rung in der betrieb­li­chen Öffent­lich­keit schlecht gemacht, mit Lügen, übler Nach­rede, mit Gerüch­ten oder mit fron­ta­len Angrif­fen. Wenn mög­lich, wird der Mit­ar­bei­ter oder die Mit­ar­bei­te­rin auch räum­lich iso­liert.
Gleich­zei­tig wird nach Feh­lern gesucht, die die Betrof­fe­nen gemacht haben könn­ten oder es wer­den ihnen Arbei­ten unter Bedin­gun­gen abver­langt, bei denen Feh­ler nach­ge­rade zwangs­läu­fig sind; und wenn das Kal­kül nicht auf­geht, wer­den Fal­len gestellt oder sogar mit­tels Betrug Feh­ler kon­stru­iert. Mehr­fach ist bekannt gewor­den, dass unlieb­sa­men Mit­ar­bei­tern im Ein­zel­han­del Waren in ihre pri­vate Tasche geschmug­gelt wur­den, um sie anschlie­ßend bei einer Kon­trolle des Dieb­stahls zu bezich­ti­gen.
Häu­fig wer­den in die­ser Phase des Bos­sing Detek­tive ein­ge­setzt, die ent­we­der ver­deckt nach Feh­lern suchen oder halb­ver­deckt ope­rie­ren, um den Über­wach­ten Angst zu machen.
Zur Stra­te­gie der Zer­mür­bung gehört, dass sol­che Unter­neh­men Briefe und Abmah­nun­gen an unlieb­same Beschäf­tigte meist pri­vat und per Ein­schrei­ben zuge­stel­len las­sen, bevor­zugt am Frei­tag oder Sams­tag, damit die Betrof­fe­nen auch am Wochen­ende nicht zur Ruhe kom­men. Ter­mine für Reak­tio­nen und Stel­lung­nah­men wer­den in kur­zen Abstän­den gesetzt, das Tempo und der Druck auf den Betrof­fe­nen wer­den wei­ter erhöht.
Par­a­l­ell wer­den die Beschäf­tig­ten von ihren direk­ten Vor­ge­setz­ten oder von der Per­so­nal­lei­tung genö­tigt, sich von den unlieb­sa­men Mit­ar­bei­tern zu dis­tan­zie­ren. Ihnen wird ver­deckt oder offen gedroht, wer sich wei­ter­hin mit die­sen Leu­ten ein­ließe, stelle sei­nen Arbeits­platz zur Dis­po­si­tion.
In der betrieb­li­chen Öffent­lich­keit wird jetzt gern mit anony­men oder per­sön­lich gekenn­zeich­ne­ten Aus­hän­gen und Brie­fen gear­bei­tet, in denen die Betrof­fe­nen ent­we­der ange­grif­fen wer­den oder in denen man sich von ihnen dis­tan­ziert. Mit sol­chen schein­de­mo­kra­ti­schen Metho­den (unter der Auf­sicht der Unter­neh­mens­füh­rung) soll der Ein­druck erweckt wer­den, die „Basis” z.B. des Betriebs­ra­tes wende sich nun­mehr von die­sem ab.
In die­ser Phase ver­su­chen die ange­heu­er­ten Anwälte gerne mit Amts­ent­he­bungs­ver­fah­ren oder mit Kün­di­gungs­be­geh­ren gegen Betriebs­räte die Stim­mung wei­ter anzu­hei­zen. Und zwar völ­lig unab­hän­gig davon, dass sol­che Ver­fah­ren vor Gericht nicht zu gewin­nen sind. Es kommt ihnen nicht auf den gewon­ne­nen Pro­zess, es kommt auf die psy­chi­sche Erschöp­fung der Betrof­fe­nen und ihre soziale Iso­lie­rung im Betrieb an. Dut­zende, ja über hun­dert Ver­fah­ren, Mah­nun­gen, Abmah­nun­gen usw. sind schon gezählt wor­den.
Die Pro­zess­la­wine, die in die­ser Phase vom Unter­neh­men, häu­fig unter­stützt von den soge­nann­ten Un-Rechtsanwälten, los­ge­tre­ten wird und die Betrof­fe­nen unter sich begra­ben soll, damit sie auf­ge­ben, kann auch Regress­ver­fah­ren ein­schlie­ßen. In sol­chen Kla­ge­schrif­ten — die eben­falls nicht zum Erfolg füh­ren, son­dern Angst und Schre­cken ver­brei­ten sol­len — wer­den die Betrof­fe­nen beschul­digt, ihre Tätig­keit (und ihr Wider­stand oder ein Inter­view zum Kon­flikt) wür­den dem Unter­neh­men gescha­det haben; des­halb seien sie zur Zah­lung von Scha­dens­er­satz zu ver­ur­tei­len. Die For­de­run­gen, die in sol­chen Ver­fah­ren erho­ben (aber nie durch­ge­setzt wur­den), lie­gen in Ein­zel­fäl­len bei über 1 Mil­lion Euro.
Viele Betrof­fene kön­nen an die­ser Stelle nicht mehr stand­hal­ten. Sie wer­den oft genug nur noch hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand gegrüßt und beob­ach­ten einen „Rück­zug in sich selbst”, wie es eine Betrof­fene schil­dert: “Du kannst nicht abschal­ten. Stän­dig denkst du nach, wo du Feh­ler gemacht hast, wo sie dich packen kön­nen. Und du hast am Ende nur noch ein Thema, über das du sprichst und um das sich alles dreht.”
Ist der Kon­flikt so weit eska­liert, endet er ent­we­der mit dem Zusam­men­bruch des Betrof­fe­nen und sei­ner Kün­di­gung oder mit einem Auf­he­bungs­ver­trag. Die von den Un-Rechtsanwälten bera­te­nen Unter­neh­men ach­ten sehr dar­auf, dass Auf­he­bungs­ver­träge ein Schwei­ge­ge­bot ent­hal­ten. Verdi-Sekretärin Chris­tina Frank: „Das Pro­blem ist bei all die­sen Fäl­len, dass am Schluss Still­schwei­gen ver­ein­bart wird. Das ist Teil der Stra­te­gie. Am Schluss wird eine ent­spre­chende Ver­ein­ba­rung geschlos­sen. Die Betrof­fe­nen akzep­tie­ren das, weil sie unbe­dingt Ruhe brau­chen. Fast alle, die ich ken­nen gelernt habe, sind trau­ma­ti­siert und krank gewe­sen, sogar die Ehepartner."

 

6. Organisationsberatung  [nach oben]

 Mein Beratungsangebot richtet sich vor allem an

- soziale Dienstleistungsorganisationen, z.B. Kliniken, Schulen, Universitäten

- politische Organisationen, z.B. Organisationen der sozialen und ökologischen  

  Bewegungen, NGO`s, Gewerkschaften

Ausgangspunkte meines Beratungsangebots :

- Organisationen sind aus meiner Sicht  mittelgrosse Gruppen bzw. "Gross-Gruppen",

  die meistens mehr oder weniger hierarchisch organisiert sind. Hierarchie-Freiheit wird in einigen

  Organisationen angestrebt, in Ansätzen manchmal auch erreicht. 

- Konflikte in Organisationen sind oft auch durch unbewusste Prozesse bestimmt.

- Formale Machtpositionen  stehen häufig im Widerspruch zu informeller Machtausübung.

- Das Spannungsfeld Person - Rolle - Organisation bedingt viele Konfliktmöglichkeiten, individuell als    

  innerer Konflikt, interpersonell als Konflikt zwischen den einzelnen Mitgliedern der Organisation

- Das Zusammenwirken von Rangordnungsdynamiken einerseits, soziometrischen Wahlen der

  Sympathie und Antipathie andererseits, bestimmt ebenfalls die Beziehungen innerhalb der   

  Organisationen.

Ich bin Mitglied in der PsychotherapeutenKammer NRW. 

Kosten für die Einzel-Therapiestunde (50 Min.): 100 Euro; in sozialen Notlagen bin ich verhandlungsbereit.

Kosten für die Paartherapie (90 Min.): 150 Euro; auch hier bin ich in sozialen Notlagen verhandlungsbereit.

Meine Therapie-Angebote werden von mir in der Praxis Sülzgürtel 60 in 50937 Köln oder auch auf Wunsch im Rahmen eines Hausbesuchs oder auch online durchgeführt.

 

Zu dieser Homepage:

Sie können sich auf meiner Homepage in unterschiedlicher Art und Weise informieren.

Nur dann, wenn Sie vertiefende Informationen erhalten wollen, lesen Sie bitte mehr als die Überschriften, also nur dann meine langen Texte zu den einzelnen Themen.